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Die Geschichte der biblischen Schrift

von alten Alphabeten zur Quadratschrift

Bibel-Epigraphik

Unter den wichtigsten Erfindungen der Menschheit – wie dem Rad, Pfeilen, Geld, dem Bumerang – ist die Erfindung der Fixierung der menschlichen Sprache zweifellos vertreten durch die ältesten Texte der Bibel.

Begann die Geschichte der Bibel als schriftlicher Text mit den Zehn Geboten auf zwei Steintafeln? Wahrscheinlich nicht.

Legenden berichten, dass nachdem Abraham Melchisedek den Zehnten gegeben hatte, dieser ihm einige Schriften schenkte. Es wird angenommen, dass dies Texte über die Schöpfung der Welt oder sogar alle Elohim-Texte gewesen sein könnten (Abschnitte der Tora, in denen Gott „Elohim“ genannt wird). Es scheint, dass als Quellen für die ersten Kapitel ältere östliche Texte verwendet wurden (oft als Priesterkodex bezeichnet). Ein assyrisches Fragment (CT XIII, 34) beispielsweise zeigt die Abfolge der Schöpfungshandlungen in derselben Reihenfolge wie in Genesis 1, einschließlich der Erschaffung des Menschen als Krönung der Schöpfung.

Diese Buchstaben wurden dann gezeichnet, wenn das Alphabet erst vor Kurzem entstanden und damals jeder
Buchstabe sich entsprechend ihrem Bild abzeichnete. Diese Schrift kann fast zeitgenössisch (vielleicht 40-50 Jahre später) mit den Steintafeln sein,
 welche Mose auf dem Berg Sinai von Gott bekommen sollte

Diese Buchstaben wurden dann gezeichnet, wenn das Alphabet erst vor Kurzem entstanden und damals jeder Buchstabe sich entsprechend ihrem Bild abzeichnete. Diese Schrift kann fast zeitgenössisch (vielleicht 40-50 Jahre später) mit den Steintafeln sein, welche Mose auf dem Berg Sinai von Gott bekommen sollte

Es geht jetzt um die erste Hälfte des Buches Genesis: Hier stehen Abschnitte nebeneinander, in denen Gott entweder „Elohim“ oder ausschließlich „Herr“ (Tetragramm - Gottesname YHWH) genannt wird. Der Eindruck entsteht, dass ein Redakteur zwei Stapel fertiger Texte über dieselben Ereignisse vor sich hatte, entweder von zwei verschiedenen Autoren oder von demselben Autor, aber zu unterschiedlichen Zeiten geschrieben. Der Redakteur „klebt“ sie zusammen, um den Erzählfaden nicht zu verlieren.

Im Text der Zehn Gebote kommen beide Gottesnamen vor: sowohl „Elohim“ als auch „Herr“. Der Dekalog ist zweifellos ein zusammenhängender Text.

Die Steintafeln waren höchstwahrscheinlich nicht in der modernen quadratischen Schrift geschrieben. Die heutige quadratische Schrift wurde aus der Babylonischen Gefangenschaft gebracht – wie die talmudische Literatur berichtet – und wird daher „Esdraschrift“ genannt. Sie wird „quadratisch“ genannt, weil sich die hebräischen Buchstaben harmonisch in ein Quadrat einfügen. Nur ein Buchstabe, das „L“ – auf Hebräisch LAMED, vom Verb „lernen“ – ragt über das quadratische Bild hinaus. Jüdische Gelehrte erklären, dass dies zeigt, dass das Lernen den Menschen aus seinen Begrenzungen herausführt.

Die Samaritaner waren nicht in der Gefangenschaft, bildeten zur Zeit Esdras ein eigenes Volk und bewahrten ihre eigene Version der Tora. Daraus ergibt sich die logische Frage: Bewahrten die Samaritaner auch die alte Schrift, in der vielleicht die Tafeln geschrieben waren? Einige talmudische Texte unterstützen diese Theorie. Rabbiner behaupten, dass die Juden vor dem Exil eine alte Schrift benutzten, die der samaritanischen ähnlich war. Nach der Gefangenschaft ersetzte Esra sie durch eine neue Schrift assyrisch-chaldäischen Ursprungs. Moderne Wissenschaftler stellen nur Fragen: „Sollte die alte, wirklich jüdische Schrift assyrisch genannt werden, nur weil Esra sie nach seiner Rückkehr aus Chaldäa verbreitete? Wahrscheinlicher ist, dass es die Schrift der Assyrer und Chaldäer selbst war. Sollte die samaritanische Schrift als jüdisch bezeichnet werden, weil sie von einfachen Juden verwendet wurde? Waren sie dadurch weniger jüdisch?“ (Gesenius)

In religiösen Texten schmücken jüdische Schreiber einige Buchstaben oben mit einer Krone. Nach jüdischer Überlieferung schmückte Gott persönlich die Buchstaben mit Tagin (Kronen), bevor er das Gesetz an Mose übergab. Doch im Text des Dekalogs (der Zehn Gebote), die Gott selbst schrieb, fehlt der Buchstabe „Jod“, weshalb er lange Zeit nicht als Buchstabe, sondern nur als Strich angesehen wurde. Davon erfahren wir aus den Evangelien, als Jesus sagte: " ...bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht ein Jota oder ein einziges Strichlein vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist." (Mt 5,18) Dennoch ist das „Jod“ in der Tora mit einer Krone geschmückt, ebenso wie sechs andere Buchstaben, was darauf hindeuten könnte, dass Mose dieses Schmuckelement nicht von den Tafeln übernommen hat.
Paläografen finden in moabitischen Inschriften auch Elemente, die an die Kronen der Tora erinnern:

Der Schriftenforscher Buxtorf hatte eine andere Meinung, nämlich dass die Juden zwei Schriften hatten: eine heilige quadratische Schrift und eine alltägliche Münzschrift. Die quadratische Schrift galt als das älteste Alphabet der Juden. Schon vor der Gefangenschaft wurde die samaritanische Schrift für den Alltag verwendet. Esra verbreitete die quadratische Schrift, die dann assyrisch genannt wurde. Die Samaritaner bewahrten hingegen die alte Schriftform.

Zur Bestätigung dieser Theorie kann angeführt werden, dass auch benachbarte Völker unterschiedliche Schriften im Gebrauch hatten. Die Ägypter hatten zwei Arten von Schriften: eine heilige und eine epistolare. Bei den Persern und Meder wurden Keilschrift für Monumente verwendet und Zend-Schrift für den Alltag. Selbst Araber, Perser und Türken verwendeten unterschiedliche Schriften für Briefe, Poesie und Chroniken. Auch in der Heiligen Schrift selbst gibt es Verse, die darauf hinweisen: Im Buch Jesaja 8,1 wird dem Propheten befohlen, „eine große Schriftrolle zu nehmen und darauf mit Menschenbuchstaben zu schreiben“. Bezieht sich das auf den Unterschied zwischen der von Juden alltäglich verwendeten Schrift und den „nicht menschlichen“ oder „göttlichen“, „religiösen“ Schriften, die für Heilige Texte benutzt wurden? Interessant ist auch der Vergleich mit den Texten aus Offenbarung 13,18 und 21,17, wo von der Zahl des Menschen und dem Maß des Menschen die Rede ist. Im Buch Habakuk, Kapitel 2, Vers 2, fordert Gott den Propheten auf, die Vision deutlich auf Tafeln zu schreiben, damit sie leicht gelesen werden kann, denn die Vision ist für eine bestimmte Zeit bestimmt.

Die Meinung eines anderen Forschers – Löschers: „Es ist schwer vorstellbar, dass Esra, der so sehr an Traditionen hing, eine neue Schrift von den verhassten Chaldäern übernommen hätte.“

Gesenius, Autor der „Symphonie zum Alten Testament“ in seiner Originalsprache, schrieb: „Viele stritten darüber, ob Mose ein ursprüngliches Alphabet hatte – das samaritanische oder das chaldäische. Aber wahrscheinlich waren beide Annahmen falsch.“ Ich füge hinzu, dass Gesenius' Vermutungen über das Aussehen der biblischen Schrift der frühchristlichen Zeit, wie sie in seinem Buch von 1815 „Geschichte der hebräischen Sprache und Schrift“ dargestellt sind, heute aufgrund der Qumran-Funde als zu 25–30 % falsch angesehen werden.

Hier noch einige Gedanken von Forschern zur Schrift: Alfred Jeremias: „Das höchste Kultursignal eines Landes ist seine Schrift. Wir müssen annehmen, dass Mose, „in aller Weisheit der Ägypter unterrichtet“ (Apg 7,22), in Keilschrift schrieb, wie es die Könige Kanaans und die Pharaonen Ägyptens im Kontakt mit Vorderasien taten.“

Johannes Lehmann: „Generationen von Pharaonen bauten den Tempel in Serabit el-Chadim und hinterließen dort Inschriften. Neben Hieroglyphen wurden dort auch Inschriften in protosinaitischer Schrift gefunden...“ „Nach dem Sieg über die Amalekiter in Rephidim wird zum ersten Mal in der Bibel das Wort 'schreiben' erwähnt: 'Und der Herr sprach zu Mose: Schreibe dies zur Erinnerung in ein Buch...'. Interessant ist, dass das Tal bei Serabit el-Chadim Wadi Mukattab – „Tal der Inschriften“ – genannt wird. Hier entdeckte Flinders Petrie Inschriften, die zum Vorbild für das Alphabet wurden.“

Im Jahr 1915 bewies der britische Ägyptologe Alan Gardiner, dass die protosinaitische Schrift, die in Serabit el-Chadim gefunden wurde, auf ägyptischen Hieroglyphen basierte, aber bereits eine phonetische Schrift darstellte – etwa um 1500 v. Chr.

Filmszene aus Entschlüsselter Exodus. Auf dem Felsen sind Bilder von Fisch, Wasser und einem Stierkopf zu sehen.
Im modernen Hebräisch haben die Bilder veränderte Formen angenommen, doch ursprünglich sahen sie vor Tausenden von Jahren genauso aus
 wie auf diesem Felsen. Zum Beispiel heißt der erste Buchstabe des Alphabets Alef, was im alten Hebräisch Stier bedeutete. Genau diesen Buchstaben sehen wir auf dem Felsen.
 Der Buchstabe M steht für Wasser (Maïm) und ist auf dem Felsen als Welle dargestellt.

Filmszene aus Entschlüsselter Exodus. Auf dem Felsen sind Bilder von Fisch, Wasser und einem Stierkopf zu sehen. Im modernen Hebräisch haben die Bilder veränderte Formen angenommen, doch ursprünglich sahen sie vor Tausenden von Jahren genauso aus wie auf diesem Felsen. Zum Beispiel heißt der erste Buchstabe des Alphabets Alef, was im alten Hebräisch Stier bedeutete. Genau diesen Buchstaben sehen wir auf dem Felsen. Der Buchstabe M steht für Wasser (Maïm) und ist auf dem Felsen als Welle dargestellt.

Der Schöpfer des Films „Entschlüsselter Exodus“, Simcha Jacobovici, sitzt in einer Höhle, in der, wie er vermutet, jüdische Sklaven im alten Ägypten arbeiteten. Er betrachtet eine alte Inschrift in althebräischer Schrift: Gott, rette mich! Er sagt, dies sei ein archäologischer Beweis für die in den Büchern Mose beschriebenen Ereignisse, da die alten Ägypter Polytheisten waren, während die Juden Monotheisten waren. Simcha Jacobovici ist selbst Jude und es ist bewegend zu sehen, dass ein Nachkomme des Verfassers dieser alten Inschrift heute mit Ehrfurcht diese Worte betrachtet.

Sinaiinschriften:

„Du warst gnädig, du hast mich gezogen aus dem Nil“
„Dieser ist (war) der Steinschreiber des Menassä und der Zähler der Tempelabgaben“
„Dieser ist auf der Schwelle des Pronaos der Mana Balet umgekommen“
„Hauptmann des Tempels der Mana (und) des Jahu (whyw) Sinai“
„Ich bin Snesmo, Sohn des... Sinai“
„In der Gemeinde der Ruhenden“


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