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Zur Entstehung der Feministischen Theologie

Einleitung

„Zur Zeit gibt es nicht die feministische Theologie, sondern eine Vielfalt unterschiedlichster Ansätze und Ausprägungen“ (Scherzberg, Lucia: Grundkurs Feministische Theologie.В  S. 18)

Manchmal unterscheidet man zwischen den  „ Feministischen Theologie“ und „Emansipatorischen Theologie“. 
Das Unterschied zwischen diesen beiden würde ich wohl nicht besonders stark ausdrückenВ  - wie es in der Tat eigentlich ist - ; obwohl was in sich „Feministische Theologie“ positives enthält; seien genannt die neuen und frischen Fragen, die sie vor der theologischen Wissenschaft gestellt hat, und zwar in Bezug auf die Welt der Frauen. Und negatives in der „Emansipatorischen Theologie“ ist selbst Streben nach der Г„nderung der Antworten, die „Feministische Theologie“ auf ihre Fragen bekommt.

Die Aktualität des ThemasFeministische Theologie

Das Wissen die Gründen der Entstehung der feministischen Theologie und ihre Wurzel ist meiner Meinung nach ein guter Aspekt der Kritik, der Beurteilung und überhaupt der Existenz eines solchen Phänomens in der gegenwärtigen Theologie alsВ  „Feministische Theologie“ bzw. „Emansipatorische Theologie“.В 

Entstehung der Feministischen Theologie

Die Herkunft und die Entstehung der feministischen Theologie ist nicht eindeutig. Es gilt zwar, dass sie nicht im luftleeren Raum entstanden, sondern die religiköse Reaktion auf eine bestimmte kirchliche Situation und auf eine gesellschaftliche Herausforderung sind. Doch zu welcher Zeit, an welchem Ort und in welchem Kontext sich feministische Theologien entwickelt haben oder die Grundlagen für sie gelegt wurden, ist sehr unterschiedlich. Man kann mindestens 3 Entstehungskontexte unterscheiden:

  • die kökumenische Bewegung,
  • die Frauenordinationsbewegung,
  • Neue Frauenbewegung.
  • Seit der Gründung der kökumenischen Rates der Kirchen (Г–RK) hat die Frauenfrage immer auf der Tagesordnung gestanden. Die 1. Vollversammlung des Г–RK 1948 in Amsterdam stand vor der Aufgabe, in der veränderten Situation nach dem 2. Weltkrieg auch über das Verhältnis von Frauen und Männern in der Kirche neu nachzudenken und eine neue Praxis anzuregen. Dies sollte nicht nur als Reaktion auf die gesellschaftlichen Entwicklungen, also etwa das veränderte Rollenverständnis, erfolgen, sondern, auch von der christlichen Anthropologie und dem Kirchenverständis her reflektiert werden. Die Amsterdamer Vollversammlung richtete eine Komission für Leben und Arbeit der Frau in der Kirche ein, die auf der 2. Vollversammlung 1954 in Evanston um das Thema der Rolle der Frau in der Gesellschaft erweitert wurde. Alle weitere Vollversammlungen beschäftigten sich mit dieser Frage, 1974 fand eine vielbeachtete Konferenz in Berlin zum Thema „Sexismus in den 70er Jahren“ statt. Die 5. Versammlung in Nairobi 1975 machte sich den Begriff „Sexismus“ zu eigen und initiirte eine Studie über die „Gemeinschaft von Frauen und Männern in der Kirche“, die 1981 als der sog. Scheffield-Report verköffentlicht und 1982 von der Konferenz für Glauben und Kirchenvervassung verabschiedet wurde. 1988 wurde die Г–kumenische Dekade: Solidarität der Kirchen mit den Frauen 1988-1998 ausgerufen.

Um in der Kirche Menschenrechte für die Frau wirklich durchzusetzen, musste ein alternatives Theologie-Konzept entwickelt werden.

  • Die Frauenordinationsbewegung ist eine amerikanische Erscheinung. Beeinflusst durch das Reformklima, das das 2. Vatikanische Konzil geschaffen hatte, bildeten sich in den USA verschiedene Gruppen, die für die Frauenordination in der rkömisch-katholischen Kirche eintraten. In Europa existierten keine vergleichbare Bewegung; dort entstanden im Umfeld des 2. Vatikanischen Konzils nur einige Einzelinitiativen. In dieser Bewegung fand eine ähnliche Entwicklung statt wie in der kökumenischen Bewegung. Zum Ziel wurde nicht nur die rein Gleichberechtigung, die Frauen den Zugang zu allen kirchlichen Г„mtern ermköglichen würde. Mit dem Einsatz für die Frauenordination verbanden sich vielmehr noch weitergehende Ziele in der Reform von Kirche und Theologie. So konnte eine zur Pristerin geweihte Frau als Zeichen einer besseren Zukunft verstanden werden., in der die Strukturen der Kirche verändert und das Gottesbild von seiner männlichen Гњberformung befreit sein würden. Für eine solche Reform erwies es sich als notwendig, diejenigen Theologien zu revidieren, die das Selbstverständnis der Kirche mit einem sexistischen Weltbild verquicken. Dies gilt z.B. für dijenigen ekklesiologischen und sakramententheologischen Ansätze, die Gott männlich und die Kirche bzw. die Menschen weiblich symbolisieren oder das Amt symbolisch als männliche Tätigkeit verstehen. Der Teufel blieb männlich

Die Frauenordinationsbewegung blieb nicht bei der Frage der Ordination stehen, sondern entwickelte sich zur Frauenkirche-Bewegung, griff also ekklisiologische Fragen auf.

  • Die Neue Frauenbewegung („neu“ im Unterschied zur „Alten“ Ende des XIX/Anfang XX Jh.), die in Europa Ende der 60er Jahre entstanden und fast in allen westäuropeischen Ländern in den 70er Jahren am stärksten war, erwuchs aus der Erfahrung des alltäglichen Sexismus und Gewalt gegen Frauen. Die Frauenbewegung war die 1., die die Gewalt gegen Frauen köffentlich beim Namen nannte. Frauengruppe und Fraueselbsthilfegruppen, später dann autonome Frauenzentren, Frauenhäuser etc. waren zum Anlaufstellen und Zufluchtstätten für Frauen, zum anderen Ausgangspunkte dafür, dass erfahrene Unrecht nicht im privaten Raum zu belassan, sondern köffentlich zu machen. Für theologischen Fragen und feministisch-theologische Reflixion war in der Frauenbewegung anfangs kein Platz, da die Kirchen ja gerade als Bastionen der Frauenfeindlichkeit und des Patriarchats angesehen wurden. Erst die Existenz der politischen Theologie und der Befreiungstheologie machte es für Theologinnen leichter, die Bereiche „Feminismus“ und „Theologie“ miteinander zu verbinden. Denn die Befreiungstheologie hat ein ähnliches Theorie-Praxis-Verständnis: Erfahrung von Unterdrückung und subjektive Betroffenheit sind auch für sie der Ausgangspunkt theologischer Reflexion, und die befreiende Praxis ist der Massstab, an dem diese gemessen wird.

In den Blick kommen fast ausschliesslich die westlichen Industrieländer, also Nordamerika (USA, Kanada) und der westlich orientierte Teil Europas. Die Entwicklung feministischer Theologien in den Ländern des einstigen Ostblocks und in den Ländern der 3. Welt lässt sich in dieses Modell nicht einordnen.

Weiterhin biete ich die Meinungen der Leuten, die auf irgendwelche Weise mit der Frage der Entstehung des Feminismus als wissenschaftliche Bewegung (so erlaube ich mir eine solche Bezeichnung) an:

  • „…Frauen haben unter…Eindemensionalität gelitten und andere Ausdrucksformen gesucht“ (Gerber, Uwe: Die femenistische Eroberung der Theologie. S179)
  • „Feministische Theologie im westeuropäischen Raum ist primär katholischen Ursprungs, nähmlich im Kontext des II. Vatikanischen Konzils (1962-1965) als Aufbruchbewegung engagierter katholischer Frauen enstanden; sie ist aber ihrem Anliegen nach von vornherein kökumenisch, eigentlich post-konfessionell eingestellt und bei Frauen wandern ganz aus der religikösen Szene aus und formulieren eine radikal-patriarchalen Lebensordnung, weil sie das Christentum für hoffnungslos patriarchalisch halten“ (Gerber, Uwe: Die femenistische Eroberung der Theologir S. Frau, die als Pastorin predigt, macht sich bibelwidrig, denn die Bibel sagt eindeutig: die Frauen sollen in der Gemeinde schweigen 1.Kor 14,26182)

Frau, die als Pastorin predigt, macht sich bibelwidrig, denn die Bibel sagt eindeutig: die Frauen sollen in der Gemeinde schweigen (1.Kor 14,26)

„Forschungen im gesamten theologischen Spektrum bildeten schon in den 60er Jahren den Grundstock für eine Frauenforschung, eingegliedert in eine Emanzipationsbewegung, d.h. Ziel der wissenschaftlichen Arbeit war ausdrücklich, das philosophisch-theologische System der Diskriminierung zu entlarven und den status quo mit Verweis auf die anderslautenden biblischen und historischen Befunde anzuzweifeln“ (Schaumberger, Christine: Handbuch Feministische Theologie. S. 15-16)

Die feministische Sicht der Welt und der Kirche ist sehr komplex und sehr divergent, so dass es fast leichter fällt, die Unterschiede zwischen feministischen Theologien zu benennen, als ihre Gemeinsamkeiten.

„Feministische Theologie mköchte den biophilen Sinn christlicher Symbole lebendig machen und neue…religiköse Symbole der Menschheit wiedereinführen. Dazu gehkört am prominentester Stelle…die Schlange als Symbol weiblicher Weisheit und Klugheit, die Taube der Schköpfungsgköttin Inanna als Symbol für die stärkste Kraft, die es überhaupt gibt, den alles verwandelnden schköpferischen Eros, die Gköttin und ihr Heros als Symbole gewaltfreier…Geschlechterliebe …“ (Elga Sorge : Religion und Frau. Weibliche Spiritualität im Christentum.В  S. 37)


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